Glossar – Begriffe zu Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
A
Aerodynamische Öffnungsfläche
Geometrische Öffnungsfläche multipliziert mit dem Durchflussbeiwert. Für Fassaden-NRWG: Aa (aerodynamische Fläche) = BLichte x HLichte x Cv0 Für Dach-NRWG: Aa (aerodynamische Fläche) = BLichte x HLichte x Cvw
B
Brandausbreitungsgeschwindigkeit
Geschwindigkeit in m/s, in der sich ein Brandherd ausbreitet
Brandentwicklungsdauer
Die Zeitspanne von der Brandentstehung bis zur Brandmeldung plus der Zeit von der Meldung bis zum Beginn der Brandbekämpfung
Brandlast
Die kumulierte Menge aller brennbaren Materialien innerhalb des Gebäudes
Brandrauch
Toxisches Gemisch aus Gasen, Dämpfen und Feststoffen; die genaue Zusammensetzung und Menge hängt von den Brandmaterialien und Brandbedingungen ab
Brandschutzkonzept
Definiert die Dimensionierung der nötigen brandschutztechnischen Maßnahmen wie z. B. Rauchableitung und Rauchabzug
D
Durchflussbeiwert
Das Verhältnis des unter festgelegten Bedingungen experimentell ermittelten tatsächlichen Volumenstroms zum theoretischen Volumenstrom des natürlichen Rauch- und Wärmeabzugsgeräts unter Berücksichtigung des Öffnungswinkels, der Flügelart, der Öffnungsrichtung, des Seitenverhältnisses und der Versperrungen im NRWG, z. B.: Bedienelemente und/oder Jalousien
E
EN 12101-2
Seit dem 01.09.2003 allein gültige Prüfnorm zur Herstellung und Prüfung „Natürlicher Rauch- und Wärmeabzugsgeräte“ (NRWG) in der EU; das Rauch- und Wärmeabzugsgerät (NRWG), z. B. beim Fenster bestehend aus Fensterelement (Profil, Beschlag, Füllung) und Antrieb, wird als eine Einheit geprüft. Die Ergebnisse der Prüfung werden in Klassen definiert. Welche Schneelastklasse beispielsweise dann für den jeweiligen Einsatz geeignet ist, muss vom Planer festgelegt werden.
F
Flashover
Schlagartig einsetzender Vollbrand aus einem zuvor begrenzten Schadensfeuer, der durch die Entzündung eines Brandgas-Rauch-Gemischs bei Temperaturen von mehr als 400 °C entsteht
G
Geometrische Rauchabzugsfläche
Öffnungsfläche (Av) des natürlichen Rauch- und Wärmeabzugsgeräts
I
Inbetriebnahme
Nach Einbau muss eine Funktionsprüfung durchgeführt und vom Errichter eine Bescheinigung erstellt werden
N
Natürliche Entrauchung
Wirkt durch thermische Auftriebskräfte und unterschiedliche Gasdichten
NRA
Natürliche Rauchabzugsanlagen
NRWG
Natürliches Rauch- und Wärmeabzugsgerät; dient dem Abzug von Rauch und heißen Gasen aus einem Bauwerk im Brandfall. Ein NRWG (EN 12101-2) muss in Deutschland immer dann eingebaut werden, wenn eine Rauchabzugsanlage bauordnungsrechtlich gefordert ist. Die Mindestanforderungen zu den einzelnen Leistungsmerkmalen sind in der DIN 18232 Teil 9 definiert
P
Plume
Über einem Brand entstehender, trichterförmig nach oben gerichteter Thermikstrom
R
RA
Rauchableitung; die nach der Landesbauordnung (LBO) geforderte geometrische Fläche (in der Regel 1 m2)
Rauchabschnittsfläche
Die Fläche eines Raumes, auf die die Rauchausbreitung begrenzt werden soll; die Raumunterteilung in Rauchabschnittsflächen AR erfolgt per Rauchschürzen
Rauchabzugsfläche
Geforderte aerodynamische Fläche in einem Brandabschnitt, deren Größe abhängig ist von der Brandentwicklungsdauer und Brandausbreitungsgeschwindigkeit sowie der Raumhöhe und der angestrebten Höhe der raucharmen Schicht (Kriterien für Rauchabschnitte zwischen 200 m2 und 1.600 m2). Zur Berechnung wird in Deutschland die DIN 18232-2 angewendet.
Raucharme Schicht
Die Schicht, in die im Brandfall nur ein begrenzter Raucheintrag stattfindet; Mindesthöhe für das Schutzziel Unterstützung der Feuerwehr beträgt 2,50 m; notwendig für die Schutzziele Sachschutz, Produktions- und Betriebsausfall sind raucharme Schichten über 2,50 m; Beginn der Rauchschicht mindestens 0,50 m über den zu schützenden Waren oder Produktionsanlagen, siehe auch DIN 18232-2
Rauchschürze
Geprüftes Bauprodukt nach DIN EN 12101-1 zur Bildung von Rauchabschnittsflächen
RWA
Oberbegriff für eine komplette Rauch- und Wärmeabzugsanlage, setzt sich aus einzelnen Rauch- und Wärmeabzugsgeräten (RWG), den Auslöse- und Bedienelementen, der Energieversorgung, den Leitungen, der Zuluftversorgung und bei größeren Räumen den Rauchschürzen zusammen; durch ihr Zusammenwirken wird Rauch und Wärme abgeleitet, um eine stabile Schicht warmer Gase oberhalb kalter und sauberer Luft zu erzeugen
RWA-Abnahme
Muss durch einen Sachverständigen erfolgen (gemäß Verordnungen der Länder)
S
Schutzziele
Personenschutz, Umweltschutz/Tierschutz, Bausubstanz- und Sachwertschutz, Betriebs- und Produktionsausfall
W
Wartung
Verantwortung liegt beim Betreiber; erfolgt gemäß Betriebsanleitung des Herstellers